Historie
Im oberen Ruwertal, im grünen Kranz von Obstäumen und Weideflächen, finden wir den Ort Ollmuth. Die Häuserfronten und -fenster sind der aufgehenden
Sonne zugewandt. Bevor morgens die Sonne auf geht ist schon der Hahnenschrei erglungen um die
Bewohner von Ollmuth zu wecken.
Steil windet sich die Straße aus dem Ruwertal durch Wald und Wiesen zur Gemeinde Ollmuth.
Zwischen den Bauernhäusern liegt die Kapelle des Ortes. Als Schutzpatron der Gemeinde Ollmuth
gilt der hl. Thomas. Er wird mit Urkundenrolle und Wanderkarte dargestellt. Ein Stein mit der
Aufschrift: 1834 verrät das Baujahr, der nach dem hl. Thomas geweihten Kapelle. In der Kapelle
findet man einen baroken Tabernakelatar aus dem Jahre 1750. Er zeigt die Himmelskönigin, das
Kind auf dem Arm haltend, mit Weltkugel und Krone.
Zeitentsprechend sind die rundbogigen Fenstereinfassungen mit glatter Betonung des Kämpfers
und des Scheitels. Den von einer Voutendecke überspannten Raum mit schlichtem barocken Gestühl
beherrscht der prächtig geschnitzte Rokokoaltar ALTARE PRIVILEGIA TUM DIEBUS LUAE 1750.
Reicher Säulenaufbau um eine Mittelnische und geschmückt mit Putten, Ornament- und szenischen
Reliefs. Über dem Gebälk, von Volutenstegen eingefasst, ein Pelikan und als Abschluss eine
Strahlengloriole mit IHS-Monogramm. Zugehörig ist das Antependium mit geschnitzten figürlichen
und ornamentalen Darstellungen. Das Werk unbekannter Provinienz ist einer der kunstvollsten
Rokokoaltäre im Kreisgebiet. Weiterer Figurenschmuck sind ein hl. Sebastian (17. Jh.) und
barocke Figuren der Mutter Gottes und eines Propheten. Die Filialkirche ist gut erhaltenes
Beispiel für das Weiterwirken eines im Trierer Land geläufigen barocken Bautypus im
19. Jh.
Das Dorf Ollmuth geht wohl auf römische Einzelbesiedlung zurück. Die Römer nannten diese Siedlung
"ulmetum = ulmenwald". Noch heute findet man um den Ort herum vereinzelt Ulmen stehen. Nach
alten Urkunden hieß der Ort später "Olmety" oder "Olmeit". Die erste urkundliche Erwähnung im
Jahre 1330 geht auf die St. Thomas Kapelle zurück, die auf der Höhe zwischen Ollmuth und
Franzenheim stand. Die oben erwähnte Kapelle soll heute noch daran erinnern.
Grillhütte Schönblick
Auf halben Weg in nordwestlicher Richtung nach Franzenheim findet der Wanderer in einer stark
von Wind und Wetter zerzausten Baumgruppe eine Kapelle mit der Muttergottes von Fatima. Von
hier kann man weit ins Ruwertal, die Obermosel und in Richtung Pellingen blicken. Südöstlich
von Ollmuth, über dem zur Ruwer steil abfallenden Tal, bietet das Ollmuther "Freizeitzentrum"
mit Schützhütte, Sitzgruppen unter Niederwald, mit herrlichem Ausblick in den romantischen
Teil des oberen Ruwertales, Gelegenheit zum Picknick und Freizeitvernügen. Ein Platz,
geschaffen für Familien mit Kindern. Ollmuth liegt an der Grenze des Naturparks Saar-Hunsrück.
An der Straße, die von der Straße Pluwig - Franzenheim zur Höhe abzweigt und weiter nach Ollmuth
führt, steht auf der Höhe neben der Kapelle, ein 2,50 m hohes Kreuz (Bild 3), das aus rotem Sandstein
gefertigt ist. Unter einer längeren, inzwischen verwitterten Inschrift in lateinischer Sprache
steht auf dem Sockelstein des Altartisches: "Errichtet im Jahre 1841 von P. Hermesdorf, dem
Jungen aus Ollmuth".
Über dem Altartisch erhebt sich ein hoher gebogener Schaft, auf dem die Worte "Bitte für die
armen Seelen" angebracht waren. Auf dem breiten Kapitell steht das Abschlusskreuz mit
ausgehauenem Korpus. Zu Füßen des Korpus ist ein Totenkopf ausgehauen.
Über das Motiv, das im Jahre 1841 zur Errichtung des Kreuzes führte, ist nichts mehr bekannt.
Der Spruch auf dem Schaft deutet darauf hin, dass hier jemand zu Tode kam. Es kann sich aber
auch um ein Kreuz handeln, das gestiftet wurde für das Seelenheil verstorbener Angehöriger,
oder es war ein Kreuz, das aus einem Gelübde heraus dort aufgestellt wurde.